Unterirdische Netze: die Metro

Nach dem Krieg wurde die Untergrundbahn, die schon zu Blockadezeiten begonnen wurde, im Rahmen des von Stalin angeordneten umfangreichen Wiederaufbauprogramm fertig gestellt. In diese Zeit bis zu dem Tod Stalins fällt auch die Realisierung des Moskauer Prospektes (früher: Stalinprospekt ) mit den auch als Arbeiterpaläste bezeichneten Bauten im Zuckerbäckerstil, mit Türmchen und Torsituationen, der mit 17 km die längste Magistrale der Stadt ist.

Underground

Bis zu 100 m Tiefe führen die Rolltreppen, auf denen man einige Minuten unterwegs ist, mit rasanter Geschwindigkeit hinunter in den Untergrund, nehmen Hunderte von Passagieren auf, die sich fein säuberlich auf der rechten Seite der Treppe aufstellen, um vorbeiflitzenden Mitfahrenden den Weg freizumachen.

„Streckennetz“

Sternförmig angelegt durchstreifen fünf Linien im Sekunden- und Minutentakt die Unterwelt St. Petersburgs. Die Tiefe des Metronetzes hat an allen Orten in St. Petersburg seinen Grund: Der sumpfige Boden, auf dem die Stadt im 18. Jahrhundert errichtet wurde, wird von einer mehreren Meter mächtigen Lehmschicht durchzogen. Sie liegt im Norden 70 bis 80 Meter tief und reicht im Stadtteil der Stadt bis an die Erdoberfläche heran. In diese Bodenschicht hat man Anfang der vierziger Jahre die ersten Metrotunnel gebettet, deren erster 1951 feierlich eingeweiht wurde.

Metrobahnhöfe

Eine besondere Sehenswürdigkeit sind die *Metro-Bahnhöfe. *Während die in jüngerer Zeit errichteten Stationen in der Formensprache rein zweckdienlich erricht wurden, sind die alten mit prunkvollen Eingangsgebäuden aufwendig gestaltet: Wertvollste Materialien wurden verwendet, riesige kostbare Mosaiken, Kuppeln, Stuckverzierungen und Kronleuchter schmücken viele Bahnhöfe. Kein Bahnhof gleicht dem andern, jeder versinnbildlicht eine andere Geschichte. Sie zeigen zumeist bedeutsame Szenen der russischen Geschichte und demonstrieren mit ihrer Ausschmückung Größe, Stärke und Macht der Siegermacht Sowjetunion aus vergangenen Zeiten.