Moskauer Bahnhof

Eingangshalle des Moskauer Bahnhofes (Moskowskij Woksal), gelegen am Platz des Aufstandes (Ploschad Vostanija). Hier gehen die Züge in Richtung Kolpino, Tosno, Nowgorod und Moskau ab. Vom Moskauer Bahnhof starten die Züge in Richtung Hauptstadt. Jeden Abend ab 17.00 Uhr fahren die schweren, aber komfortablen Passagierwagons im Zwanzig-Minuten-Takt. Bahnhöfe haben für russische Städte eine besondere Bedeutung. Die Bahnhöfe sind die Verbindung zur Welt. Für den Großteil der Bevölkerung sind die Züge das Fortbewegungsmittel für längere Strecken schlechthin. St. Petersburg besitzt 5 Bahnhöfe (wobei der Warschauer Bahnhof mittlerweile umgenutzt wurde). Alle Bahnhöfe sind Kopfbahnhöfe. Die seit der Gründung der Stadt anhaltende Rivalität zu Moskau um die Rolle der Hauptstadt des Riesenreiches ließ Petersburg nicht hinter Moskau zurückstehen, denn auch Moskau kennt nur
Kopfbahnhöfe. Alle Züge beginnen hier, alle Züge enden hier, der Mittelpunkt des Reiches sollte nicht zur einfachen Durchfahrtsstation degradiert sein.
Einen Ansatz zu großzügiger städtebaulicher Lösung machte Konstantin Andrejewitsch Thon (russischer Architekt deutscher Herkunft) bei der Gestaltung des Moskauer Bahnhofs. Er verwandte dabei Formelemente der altrussischen Bauweise und verband sie mit der Farbigkeit des Barock. Das Gebäude besitzt zwar beachtliche Abmessungen, jedoch kann es wegen der sehr kleinteiligen Fassadengliederung den davor liegenden Platz nicht behersschen.